Rixfeld

Bürgerinitiative Lebenswertes Rixfeld

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Rixfelder Bürger befürchten Einkreisung

„3 sind genug“

 

Das Ortseingangsschild steht für unsere Belange. Mit dem Repowering fünf alter durch drei neue Windkraftanlagen nördlich des Dorfes wissen wir in Rixfeld genau, was moderne 200 m hohe WEA in Ortsnähe bedeuten. Der Lärm bei stärkerem Wind ist unerträglich.

 

Als in 2012 Pläne der Stadt Herbstein bekannt wurden, einen weiteren Windpark südlich von Rixfeld zu errichten und damit das Dorf einzukesseln, hat sich im Herbst 2012 eine BI gegründet, die heute 104 Mitglieder aus Rixfeld, Schadges  und Herbstein Mitte zählt. Ziele unserer BI sind:

 

– keine Einkesselung des Dorfes

– Leistungsreduzierung der bestehenden WEA bei Starkwind

– weiterer Ausbau von WEA nur in Einklang mit Mensch und Natur

 

Wir haben zahlreiche Aktionen durchgeführt: Übergabe einer Unterschriftenliste, in der sich knapp 300 der 384 Einwohner/innen Rixfelds gegen einen weiteren Windpark aussprachen, an Herrn Bürgermeister Ziegler, Gespräch mit Herrn Bürgermeister Ziegler (beide Aktionen ohne jegliche Auswirkung auf dessen Haltung), Aufstellen eines „Gegenwindrades“ im Dorf, Anbringen der Ortseingangsschilder, Schreiben an den RP und Frau Ministerin Puttrich, Stellungnahmen zum LEP, Lärmmessungen im Dorf, Leserbriefe, Besuche der Fraktionen von SPD, FWG und CDU sowie des Ortsbeirates von Herbstein-Mtte zum Meinungsaustausch, Einladung der Fraktionsmitglieder nach Rixfeld bei Starkwind, um einen Eindruck von der Lärmbelästigung zu erhalten, Einschalten eines Rechtsanwaltes, der im Namen von 82 BI-Mitgliedern Einspruch gegen den Flächennutzungsplan der Stadt erhob usw.

 

Der Entwurf des Teilregionalplans Energie stärkte unsere Position, indem er Windparks in der Gemarkung Herbstein –  mit Ausnahme eines kleinen Gebietes in östlicher Richtung – aus Naturschutzgründen ablehnt. Wie auch in anderen Gemeinden geschehen, plante die Stadt Herbstein einen Einspruch gegen den Regionalplan.

Auf der im März 2013 stattfindenden Stadtverordnetenversammlung wurde dieses Vorhaben der Stadt jedoch von den Stadtverordneten abgelehnt – einstimmig, was den Windpark südlich von Rixfeld, mehrheitlich, was den Windpark westlich von Herbstein angeht.

 

Schließlich fand am 29.08.2013 eine Stadtverordnetenversammlung statt, in der es um die Frage ging, ob Herbstein einen Teil-Flächennutzungsplan Windenergie aufstellen, d. h. eine Fläche als Windkraftvorranggebiet ausweisen sollte. Dies wurde von der Mehrheit der Stadtverordneten abgelehnt, und damit eine Entscheidung gegen die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf der sich in kommunaler Hand befindlichen Fläche von Herbstein getroffen.

Ob auch private Grundbesitzer diese Richtungs-Entscheidung der demokratisch legitimierten Vertreter/innen der Herbsteiner Bevölkerung respektieren werden, ist allerdings offen. Hier gilt es, weiterhin wachsam zu sein.

 

Es bleiben außerdem der „Kampf“ gegen den Lärm der bestehenden Anlagen und unsere Gegnerschaft gegen das planlose und rücksichtslose Hauruckverfahren, mit dem die Energiewende durchgeführt wird.

 

Jedoch stehen wir der Energiewende durchaus positiv gegenüber. Fossile Energieträger sind endlich und sehr belastend für die Natur und Menschen, Atomenergie kaum beherrschbar und gefährlich. Der Nutzen und die immensen Schäden bei Unfällen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis und der radioaktive Abfall wird die Menschheit noch Tausende von Jahren gefährden. Deshalb sehen wir keine vernünftige Alternative zur Energiewende. Wir lassen uns daher auch nicht vor den Karren von wirtschaftlichen und politischen Interessensgruppen spannen, die ziemlich plumpe und agressive Propaganda gegen jegliche Art von alternativer Energie verbreiten – auch wenn wir dann als „Gutmenschen“ verspottet werden sollten. Wir nehmen das als Kompliment.

 

Uns ist durchaus bewusst, dass auch alternative Energien schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, sie sind jedoch deutlich geringer als die oben genannten. Unsere Aufgabe wird es sein, daran mitzuwirken, dass es eine Entwicklung zu einem sinnvollen Mix der alternativen Energien gibt, der der jeweiligen Situation des Lebensraums angemessen ist. Wenn Windkraft, dann da, wo sie Mensch und Natur am wenigsten schadet und mit einer Technik, die nicht umweltzerstörend ist – auch nicht in den Rohstoff liefernden Ländern. Biogas als nachwachsende Energie darf nur genutzt werden, wenn dies nicht auf Kosten von Nahrungsmitteln geht und die Landschaft mit zerstörerischer Monokultur überzieht. Auch der Einsatz von alternativen Energien muss ökologisch, sozial verträglich und wirtschaftlich sein.

 

Wir wünschen, dass die Politik ihre Subventionen auf die Erforschung zur Effizienzsteigerung regenerativer Energien wie Photovoltaik und Speicherung von Energie fokussiert. Erfolgreiche Ansätze – z. B. erhebliche Effizienzsteigerung von Solarzellen und die Erzeugung von speicherbarem Wasserstoff aus Wasser durch künstliche Photosynthese – lassen hoffen.

 

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