Das Adjektiv \u201epostfaktisch\u201c wurde gerade von der Gesellschaft f\u00fcr deutsche Sprache zum Wort des Jahres gew\u00e4hlt. Der Begriff steht f\u00fcr das Ignorieren oder Ver\u00e4ndern von Fakten mit dem Ziel, mit einer Information nicht die rationale, sondern die emotionale Bewusstseinsebene beim Menschen anzusprechen und somit Glauben \u00fcber Wissen zu stellen.<\/p>\n
Die Missachtung oder Verdrehung von Fakten dient dazu, dass Verhalten des Informationsempf\u00e4ngers im Sinne des Absenders der Botschaft zu beeinflussen. Er setzt dabei auf das Erfolgsrezept nach welchem L\u00fcgen, die man h\u00e4ufig wiederholt, irgendwann als Wahrheit wahrgenommen werden.<\/p>\n
Kaum ein anderes Themenfeld, das sich gr\u00f6\u00dferer, medialer Aufmerksamkeit erfreut, ist so von Missachtung der Fakten gepr\u00e4gt wie die Berichterstattung \u00fcber die sogenannten Erneuerbaren Energien. Obwohl die ca. 26.000 in Deutschland installierten Windkraftanlagen im Jahr 2015 nur zu 2,3% an der Deckung des Bruttoenergiebedarfs beteiligt waren, wird \u00fcber die Medien der Eindruck erweckt, als sei die Substitution von Kern- und Kohlekraftwerken bereits problemlos m\u00f6glich und nur die Atom- und Kohlelobby w\u00fcrde die Abschaltung ihrer Kraftwerke verhindern.<\/p>\n
Da brutto meistens nicht auch gleich netto ist, verringert sich der Beitrag aus Windenergie mit Bezug auf den netto-Endenergieverbrauch um nahezu 30 Prozent. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass der Bedarf an elektrischer Energie und die Windstromerzeugung nur selten korrelieren. Strom aber immer genau dann erzeugt werden muss, wenn er auch ben\u00f6tigt wird. Wind weht aber, wann immer ihm nach Wehen zu Mute ist und oft weht er eben \u00fcberhaupt nicht und dann ist es NIX mit der Stromerzeugung aus Windenergie.<\/p>\n
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Leider geh\u00f6rt auch die AA zu den Protagonisten bei der Verbreitung von Desinformationen in Sachen Erneuerbarer Energien. Vielleicht weil ihre Redakteure\/innen an die klimarettende Wirkung der Windkraft glauben oder weil ihnen die Attit\u00fcde mit der die Windkraftlobbyisten auftreten imponiert.<\/p>\n
In der Berichterstattung \u00fcber die 3 Kirtorfer Windkraftanlagen<\/a> wird versucht den Eindruck zu erwecken, als k\u00f6nnten diese \u201eWindstrommacher\u201c die Versorgung von 3300 Kirtorfern, nebst weiterer etwa 10.000 B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger mit elektrischer Energie sichern. Dabei liegt die Versorgungssicherheit bei Strom aus Windenergie de facto nahe 0 (null). Demzufolge ist es \u201epostfaktisch\u201c \u2013 man k\u00f6nnte auch sagen: unwahr oder gelogen \u2013 zu unterstellen, die Stromversorgung der Kirtorfer Bev\u00f6lkerung und einiger Nachbargemeinden sei durch die Anlagen im Kirtorfer Kommunalwald gesichert.<\/p>\n Um dem Projekt im Kirtorfer Wald, f\u00fcr das anscheinend die Finanzierung noch nicht gesichert ist, zum Erfolg zu verhelfen, stellt die AA auch noch f\u00fcr EGV und OVAG die Geldsammelb\u00fcchse auf. Dabei wirbt der Aufsichtsrat K\u00fcnz mit den ebenfalls\u201c postfaktischen\u201c Hinweisen, dass das Geld aus den Investitionen und aus den Ertr\u00e4gen der Windkraftanlagen bei den B\u00fcrgerInnen der Region bleiben solle und, dass dies dem Klima guttun w\u00fcrde, weil \u00fcber 11.000 Tonnen CO2 \u2013 mit den Windkraftanlagen eingespart w\u00fcrden.<\/p>\n Diese sogenannte kommunale Wertsch\u00f6pfung die sich durch die Erneuerbaren Energien \u00fcber den Vogelsberg und das ganze Land ergie\u00dft ist, im weitesten Sinne, nichts weiter als gesetzlich legitimierter Taschendiebstahl. Die sogenannten Investoren \u2013 in diesem Fall EGV und OVAG \u2013 wirken wie Parasiten deren Wirte die stromverbrauchenden B\u00fcrgerInnen sind und die f\u00fcr dieses Wirtedasein \u2013 vom S\u00e4ugling zum Greis \u2013 mit 304,- Euro pro Kopf und Jahr belastet werden. Eine 4-k\u00f6pfige Wirt – Familie muss damit auf 1.216,- Euro an Kaufkraft verzichten. Hochgerechnet auf 82.0 Millionen Bundesb\u00fcrgerInnen kommen so etwa 26.0 Milliarden Euro weniger Kaufkraft pro Jahr zusammen!<\/p>\n Vielleicht w\u00fcrden ja die B\u00fcrgerInnen den Kaufkraftverzicht goutieren wenn das mit der CO2 \u2013 Einsparung denn stimmen w\u00fcrde. Aber leider steigen die Kohlendioxid-Emissionen, trotz vermindertem Energieverbrauch, j\u00e4hrlich weiter an. Damit geh\u00f6rt auch diese Klimarettungsfunktion, die den Erneuerbaren zugerechnet wird, zur Kategorie: postfaktisch!<\/p>\n Vielleicht wollte die AA aber auch nur eine Gutmenschengeschichte zur Weihnachtszeit beisteuern und hat sich vorgenommen, im neuen Jahr mehr \u00fcber die Fakten und die Wirklichkeit zu berichten.<\/p>\n Hans Teegelbekkers<\/p>\n Schotten<\/p>\n (Anmerkung: Die Zwischen\u00fcberschriften haben wir redaktionell erg\u00e4nzt, um die \u00dcbersichtlichkeit zu erh\u00f6hen)<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Kaum ein anderes Themenfeld, das sich gr\u00f6\u00dferer, medialer Aufmerksamkeit erfreut, ist so von Missachtung der Fakten gepr\u00e4gt wie die Berichterstattung \u00fcber die sogenannten Erneuerbaren Energien. Obwohl die ca. 26.000 in Deutschland installierten Windkraftanlagen im Jahr 2015 nur zu 2,3% an der Deckung des Bruttoenergiebedarfs beteiligt waren, wird \u00fcber die Medien der Eindruck erweckt, als sei die Substitution von Kern- und Kohlekraftwerken bereits problemlos m\u00f6glich und nur die Atom- und Kohlelobby w\u00fcrde die Abschaltung ihrer Kraftwerke verhindern. Weiterlesen „Kommunale Wertsch\u00f6pfung“ ist gesetzlich legitimierter Taschendiebstahl<\/h3>\n
Keine CO2-Einsparung in Sicht<\/h3>\n