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Im Gegensatz zur Aussage des Energie-Ministers Al-Wazir steht unseres Erachtens die Energiewende in Hessen kurz vor dem Aus. Die verantwortlichen Politiker sind nicht bereit, sich den Fakten, den realen Windstrom-Zahlen und den gemachten Erfahrungen mit dem Ausbau der Windkraft in Hessen zu stellen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.<\/span><\/p>\n

Wie sich seit dem 1. Energiegipfel 2011 gezeigt hat, besteht zwischen Nennleistung und Realleistung eine gigantische Kluft. Die realen Ertr\u00e4ge aus Windstrom liegen im Binnenland rund <\/span>20<\/span><\/span>% unter den Prognosen, stellte die Windkraftbranche selbst fest. Zwei Drittel der Zeit sind die Windkraftanlagen mit maximal 15% ihrer m\u00f6glichen Leistung ausgelastet. Im Jahr 2014 zum Beispiel wurden nur an 26 Tagen mehr als 45% der Nenn\u00adleis\u00ad\u00adtung erreicht. <\/span>Die Folge sind ansteigende Leistungsspitzen, f\u00fcr die es keine Verbraucher gibt. Das ist ei<\/span><\/span>ne vernichtende Bilanz. Die Fakten lehren, dass die Gesamtzahl der in Deutschland installierten <\/span>Windkraftanlagen nicht einmal ausreicht, um ein Land wie Hessen sicher mit Strom zu versorgen.<\/span><\/span><\/p>\n

Das Ziel der Landesre\u00adgierung, eine 100% gesicherte Stromversorgung aus erneuer\u00adbaren Energiequellen bis 2050 zu realisieren<\/span>, ist daher unrealistisch. Es <\/span><\/span>handelt sich um eine idealistische Vorstellung, die vor allem die Natur vernichtet und den Menschen schadet. Die f\u00fcr die geplante Wind-Strommenge von 28 Millionen Megawattstunden im Jahr ben\u00f6tigte Fl\u00e4che wurde von den Sachverst\u00e4ndigen der Landesregierung mit 2% der Landesfl\u00e4che berechnet. B<\/span>ei unserer Landesgr\u00f6\u00dfe von etwa 21.000 km\u00b2 liegt die rechnerisch ermittelte Windvorrang-Potenzialfl\u00e4che bei 420 km\u00b2. <\/span><\/span>Diese Fl\u00e4chen liegen \u00fcberwiegend in den Kammlagen der hessischen Mittelgebirge und betreffen prim\u00e4r die hessischen W\u00e4lder mit <\/span>ihren Vogel-, Naturschutz-, FFH- und Naherholungsgebieten. Das war zum Zeitpunkt des 1. Energiegipfels 2011 nicht klar und muss daher neu \u00fcberdacht werden. Hierf\u00fcr fordern wir ein Moratorium.<\/span><\/span><\/p>\n

Im Vorfeld des Energiegipfels waren hessische B\u00fcrgerinitiativen am 2. Oktober zu Gast bei Minister Al-Wazir im Hessischen Wirtschaftsministerium in Wiesbaden. Leider wurden die mit uns gemachten Absprachen von Seiten des Ministeriums nicht eingehalten. Die angeblich eingeladene Presse wurde vom Ministerium nicht eingeladen. Die Jour\u00adna\u00adlisten, die der Einladung des Landesverbands gefolgt sind, wurden zur Veranstaltung nicht zugelassen. Auch die zugesagte Video-Aufzeichnung fand nicht statt. <\/span><\/p>\n

Der Minister blieb viele Antworten schuldig. Auf die vorgetragene Faktenlage der Referenten ging er nicht ein. Seine Aussagen hingegen war<\/span>, dass es zuk\u00fcnftig \u00fcberhaupt <\/span>keine Grundlast mehr g\u00e4be, so dass die aufgezeigte Versorgungsl\u00fccke gar nicht existiere. Als Beispiele f\u00fcr die Flexibilit\u00e4t unserer Gesellschaft erkl\u00e4rte der Minister, dass wir bei Windaufkommen unsere K\u00fchlh\u00e4user und privaten Gefrierschr\u00e4nke auf -26 Grad herunter k\u00fchlen k\u00f6nnten. Dann h\u00e4tten die B\u00fcrger bei Flaute einen Puffer bis zu den \u00fcblichen -18 Grad. Auf das ungel\u00f6ste Problem der fehlenden Speichertechnik, ohne die jede weitere Windkraftan\u00adlage das Stromnetz-Problem bei hohem Windaufkommen versch\u00e4rft, parierte Al-Wazir mit seinem Glauben an die Fortentwicklung der Technik. Er hoffe auf L\u00f6sungen und im \u00dcbri\u00adgen habe man gerade mit wenig Aufwand die Staumauer vom Edersee erh\u00f6ht und somit die Kapazit\u00e4t des Wasserkraft-Speichers, so der Minister. Hier ist die Rede von zwei Megawatt, also einem Tropfen auf dem hei\u00dfen Stein. Auch das von Herrn Al Wazir angef\u00fchrte Pilotprojekt zur Speicherung des EE-Stroms ist keine Option, da diese Methode der Umwandlung von Strom-zu-Gas-zu-Strom mindestens 70 Pro\u00adzent des eingespeisten Stroms vernichtet und den Strompreis je Kilowattstunde auf \u00fcber 1 \u20ac <\/span>hochtreiben w\u00fcrde, wie die Universit\u00e4t Heidelberg in einer Studie erst k\u00fcrzlich feststellte.<\/p>\n

Auf dem Energiegipfel erkl\u00e4rte Dr. \u2013 Ing. Detlef Ahlborn, der als Vertreter von VERNUNFTKRAFT am Energiegipfel teilnahm, dass die in Hessen bis heute erzielten Kohlendioxid-Einsparungen sich nach Bruchteilen von Promille der deutschen Emissionen bemessen. Selbst eine Verdoppelung der Anstrengungen sei im Resultat v\u00f6llig wirkungslos. Da keine Speichertechnologie verf\u00fcgbar sei und auch absehbar ist, dass entsprechende Technologien erst in Jahrzehnten verf\u00fcgbar sein werden, m\u00fcssen schon heute 25% des Solar- und Windstroms im Gegenwert von 5 Milliarden \u20ac zu Dumpingpreisen ins Ausland abgeleitet werden. \u201eDas ist Energiem\u00fcll, den wir entsorgen m\u00fcssen\u201c erkl\u00e4rte Ahlborn. \u201eUnd obwohl wir das heute schon wissen, erh\u00f6hen wir die Produktionskapazit\u00e4ten und versch\u00e4rfen damit alle bekannten Probleme.\u201c Aus diesem Grund forderte VERNUNFTKRAFT auf dem Energiegipfel, die gesamte Planung f\u00fcr das Land Hessen von einer Kommission von unabh\u00e4ngigen Fachleuten untersuchen zu lassen. <\/span><\/p>\n

<\/a> Ministerpr\u00e4sident Volker Bouffier, weichte seine einstigen Beschl\u00fcsse zur hundertprozent\u00adigen Versorgung von Hessen bis zum Jahre 2050 hingegen auf, in dem er erkl\u00e4rte, der Ausbau der Windkraft in Hessen sei zun\u00e4chst mal f\u00fcr die n\u00e4chsten drei Jahre beschlossen. \u201eBis zum Jahr 2050 ist eine lange Zeit und wenn es eines Kurswechsels bedarf und wenn wir dazu lernen sollten, k\u00f6nnen wir diesen Kurs jederzeit \u00e4ndern.\u201c so Bouffier. <\/span><\/span><\/p>\n

Die unterzeichnenden Organisationen fordern den Ministerpr\u00e4sidenten auf, die Energiewende zur Chefsache zu machen und sich der Verantwortung f\u00fcr die Menschen im Land Hessen zu stellen. <\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"