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13.08.2018 – PRESSEMITTEILUNG der NATURSCHUTZINITIATIVE e. V. (NI)<\/h1>\n

\u201eBaumklopfer\u201c in Hessen ist kein Einzelfall!<\/h2>\n

\u201eAuch wenn sich die\u00a0 Hessen Energie und die Gutachterfirma Ecoda in der regionalen Presse vordergr\u00fcndig vom \u201eBaumklopfer\u201c distanzieren<\/a>, versuchen diese dennoch gleichzeitig, das verbotene Handeln des \u201eGutachters\u201c als \u201eEinzelfall\u201c zu bagatellisieren\u201c, erkl\u00e4rte der bundes- und landesweit t\u00e4tige Umweltverband NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI).<\/p>\n

Die NI weist darauf hin, dass es nach dem Bundesnaturschutzgesetz u. a. verboten ist, wild lebende Tiere der streng gesch\u00fctzten Arten und der europ\u00e4ischen Vogelarten w\u00e4hrend der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, \u00dcberwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu st\u00f6ren sowie Fortpflanzungs- oder Ruhest\u00e4tten der wild lebenden Tiere der besonders gesch\u00fctzten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu besch\u00e4digen oder zu zerst\u00f6ren.<\/p>\n

Dies gilt unabh\u00e4ngig von irgendwelchen Abst\u00e4nden und Vorhaben. Gerade ein – wie behauptet – \u201eerfahrener\u201c Gutachter sollte wissen, dass ein solches Verhalten nicht haltbar ist und strafbar sein kann. Der besagte Horst befindet sich in einem Abstand von ca. 1050 m zu einer der geplanten Windenergieanlagen und ist damit sehr wohl planungsrelevant, da mindestens im Radius von 3000 Metern eine Raumnutzungsanalyse h\u00e4tte erstellt werden m\u00fcssen.<\/p>\n

\u201eEs war nicht das Ziel der Handlung, V\u00f6gel zu vergr\u00e4men\u201c wird der Biologe Johannes Fritz vom Gutachterb\u00fcro Ecoda in der Alsfelder Allgemeine vom 08.08.2018 zitiert.<\/p>\n

Welches Ziel verfolgte der \u201eGutachter\u201c denn? Diese Antwort bleibt das B\u00fcro schuldig. Immerhin wurde der \u201eBaumklopfer\u201c mehrfach an dem besagten Baum gesehen.<\/p>\n

Nach den der NI vorliegenden Hinweisen und Informationen handelt es sich auch nicht um einen \u201eEinzelfall\u201c.<\/p>\n

Wenn Natursch\u00fctzer ein Vielfaches an Horsten finden als ein damit beauftragtes B\u00fcro, spricht dies f\u00fcr die Natursch\u00fctzer und gegen die Qualit\u00e4t des Gutachterb\u00fcros.<\/p>\n

Rotmilan als Schlagopfer<\/h2>\n

Im April 2017 wurden im Vogelsberg zwei tote Rotmilane in einem Windpark in Ruhlkirchen gefunden. Bei Erfassungen zu einem benachbarten Windpark wurde festgestellt, dass ein Rotmilanhorst in weniger als 1.000 m Entfernung zum Windpark Ruhlkirchen, Vogelsbergkreis, liegt. Seit Inbetriebnahme 2013 wurden bereits drei tote Rotmilane in dem \u201eWindpark\u201c mit vier Anlagen gefunden.<\/p>\n

Die meisten Totfunde des Rotmilans stammen im Vogelsbergkreis aus dem europ\u00e4ischen Vogelschutzgebiet. Alleine 2017 wurden sieben tote Rotmilane im diesem Landkreis gefunden. Davon drei im Bereich eines sogenannten \u201eRotmilanprojektes\u201c.<\/p>\n

Die Anzahl der Rotmilan-Schlagopfer ist im Vogelsberg mit 25-29 Tieren (Quelle: Schlagopferstatistik der Staatl. Vogelschutzwarte Brandenburg) die h\u00f6chste Quote in ganz Deutschland. Und das in einem europ\u00e4ischen Vogelschutzgebiet. Hier wird der Vogelschutz zugunsten der wirtschaftlichen Interessen der Windindustrielobby eklatant konterkariert.<\/p>\n

Sch\u00e4digung der lokalen Population – Ein Fall f\u00fcr den Europ\u00e4ischen Gerichtshof<\/h2>\n

Der Naturschutzreferent der NI, Dipl.-Biologe Immo Vollmer, sieht hier klar in der Summierung der Ereignisse eine Sch\u00e4digung der lokalen Population gegeben:<\/p>\n

\u201eHier liegt zugerechnet einer Dunkelziffer und die mit der T\u00f6tung von Elternv\u00f6geln verbundene Zerst\u00f6rung von Eiern und Jungv\u00f6geln eine Totschlagrate vor, die die Nachwuchsrate \u00fcberschreitet. Da der Rotmilan Zielart des Vogelschutzgebietes ist, der sich hier besonders gesch\u00fctzt fortpflanzen soll, liegt hier ein deutlicher Versto\u00df gegen EU-Recht vor\u201c so Vollmer, und sein Rat dazu: \u201eHier m\u00fcsste eine Klage gegen das Land Hessen vor dem europ\u00e4ischen Gerichtshof sicher erfolgreich sein.\u201c<\/p>\n

Der Schwarzstorch ist \u00e4u\u00dferst st\u00f6rungssensibel und durch Windindustrieanlagen in seinem Brutgesch\u00e4ft erheblich gest\u00f6rt. Seit der Industrialisierung des Vogelsberges, einem europ\u00e4ischen Vogelschutzgebiet, ging die Zahl der Schwarzstorchpaare von 14 Revierpaaren auf 4 Brutpaare zur\u00fcck (Epple 2017).<\/p>\n

Natur- und Artenschutz kommt unter Schwarz\/Gr\u00fcn unter die R\u00e4der<\/h2>\n

Hier kommt der Natur- und Artenschutz unter einer schwarz\/gr\u00fcnen Regierung unverantwortlich unter die R\u00e4der. Vogelschutzgebiete dienen dem Schutz von V\u00f6geln und nicht ihrer Industrialisierung. Es ist mehr als offensichtlich, dass hier Projektierer, Betreiber und vor allem Gutachterb\u00fcros und Genehmigungsbeh\u00f6rden versagt haben.<\/p>\n

Der Vogelsberg hat die gr\u00f6\u00dfte Windindustriedichte in ganz Hessen und vertr\u00e4gt keine einzige Windindustrieanlage mehr. Auch Repowering lehnt die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) nach dem R\u00fcckbau von Altanlagen vollumf\u00e4nglich ab. Die Dunkelziffer bei den Schlagopfern d\u00fcrfte um\u00a0ein Vielfaches h\u00f6her liegen.<\/p>\n

\u201eWir gehen davon aus, dass im ganzen Vogelsberg und dar\u00fcber hinaus mangelhafte Gutachten vorgelegt wurden und werden und versucht wird, fl\u00e4chendeckend und systematisch Horste zu st\u00f6ren und zu zerst\u00f6ren, um Windindustrieanlagen m\u00f6glich zu machen. Die NI wird hierzu in absehbarer Zeit eine umfangreiche Dokumentation herausgeben\u201c, erkl\u00e4rte Harry Neumann, hessischer Landesvorsitzender der NI.<\/p>\n

Ende der Pressemitteilung<\/strong><\/p>\n

Ansprechpartner f\u00fcr R\u00fcckfragen k\u00f6nnen Sie der Original Pressemitteilung auf der Seite der NATURSCHUTZINITIATIVE e. V.<\/a> entnehmen<\/em><\/p>\n

PM der Naturschutzinitiative e. V. In der Alsfelder Allgemeinen<\/a> vom 2018-08-14<\/p>\n

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