Leserbrief: Gegenwind zu Windkraftanlagen am Wehrberg (Frischborn)

Leserbrief zum Bericht „Weiter wachsam sein“, Gegenwind zu Windkraftanlagen „am Wehrberg“, Gemarkung Frischborn

(Lauterbacher Anzeiger vom 12.05.2015, Seite 18, Zwei Zwischenüberschriften von Gegenwind Vogelsberg eingefügt)

„Als ehemals in Lautertal, insbesondere für meinen Ortsteil Hopfmannsfeld, tätiger Kommunalpolitiker (zuletzt von 2001 bis 2006 als Vorsitzender der Gemeindevertretung Lautertal) habe ich mich bis dato zum Thema „Windkraftanlagen am Wehrberg“ noch bedeckt gehalten.

Als Anwohner der Straße „am Wehrberg“ in der Nachbargemarkung Hopfmannsfeld kann ich jetzt aber nicht mehr schweigen.

Großes zusammenhängendes Waldgebiet rund um den Wehrberg

Das Waldgebiet von Herbstein (am Kolping-Feriendorf bzw. Thermalbad beginnend)  zieht sich über den Lohwald, den Rotackerskopf, den Wehrberg, den Ziegenberg bis hin zum „Knöppsack“ und damit bis vor Sickendorf. Abgesehen vom „Oberwald“ dürfte es sich damit um eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete im Vogelsbergkreis, insbesondere im Altkreis Lauterbach handeln. Den angrenzenden Gemeinden Herbstein, Frischborn, Hopfmannsfeld, Dirlammen, Allmenrod und Sickendorf kommt damit eine wichtige „Schutzaufgabe“ für die vor der Haustüre liegende Natur zu. Wer mit offenen Augen durch die Natur spaziert kann sehr viele noch intakte und natürliche Gegebenheiten beoabachten. Erwähnen möchte ich hier u. a. die im Tal zwischen Hopfmannsfeld und Frischborn brütenden SCHWARZSTÖRCHE. Diese brüten nur in unberührten und sehr ruhigen Waldgebieten! Am Teich des Lauterbacher Angelvereins herrscht ein reges Treiben aller möglichen Vogelarten – u.a. konnten meine Frau und ich in diesem Winter auch „Nilgänse“ beobachten. Die wichtige Zwischenstation beim Zug der Kraniche muss ebenfalls erwähnt werden.

Der Teich liegt Luftlinie höchstens 500 Meter von der geplanten Windkraftanlage 3 entfernt!

Aber das ist noch nicht alles.

Der Luchs ist zurück im Vogelsberg

Als ich vor einigen Tagen den Bericht im LA über den Fund eines Reh-Skeletts in der Nähe des „Knöppsacks“ gelesen habe, der wohl eindeutige Fraß-Spuren von einem LUCHS aufweist, war ich nicht erstaunt. Im Februar 2014 (Mitte bis Ende Februar) haben meine Frau und ich unabhängig von einander in der Morgendämmerung auf der Fahrt zur Arbeit neben der Straße eindeutig jeweils „eine große Katze mit Stummelschwanz und Pinselohren“ erkannt. Meine Beobachtung war ziemlich genau an dem geplanten Standort der Windkraftanlage 3, die Beobachtung meiner Frau am geplanten Standort der Windkraftanlage 2!!!

Zufall ? Nein, auf gar keinen Fall. Ich war damals schon sicher, dass der Luchs nun auch im Vogelsberg angekommen ist. Ich habe auch lange überlegt, ob bzw. wem ich diese Beobachtungen mitteilen soll. Bis ich dann im Internet einen „Luchsbeauftragten“ beim Forstamt Schotten ausfindig gemacht hatte waren bereits zwei Wochen vergangen. Ich habe daher auf eine Meldung verzichtet.

Müssen wir denn auch in unserem schönen, schützenswerten Vogelsberg „alles kaputt machen“?

Ich sage entschieden: NEIN.“

Wolfgang Luckgei, Hopfmannsfeld

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