Pressemitteilung der HGON zum „Baumklopfer“ von Brauerschwend

Pressemitteilung vom 17.08.2018

HGON äußert sich zum „Baumklopfer“

Der Arbeitskreis Vogelsberg der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) „begutachtet“ die Klopf- und Reibeaktivitäten des Gutachter. Bezüglich der Stellungnahme in der OZ vom 16.8.18 ist zunächst festzustellen, dass es sich nicht wie von Ecoda dargestellt um einen Einzelfall handeln kann, da Klopfaktionen an 2 Tagen im April nachweisbar sind. Demnach handelt es sich zumindest um einen „doppelten Einzelfall“. Die Aussage von Ecoda, dass diese Methode nur in absoluten Einzelfällen angewendet wird, bleibt von uns unkommentiert.

Örtliche Vertreter der HGON sind bereits im Jahr 2016 im Gebiet Lauterbach/Brauerschwend unterwegs, um Kartierungen und avifaunistische Erhebungen durchzuführen. Unterstützt wurden sie durch Mitarbeiter von Nabu und Naturschutzinitiative e.V.

Dabei ist es immer wieder zu erheblichen Differenzen mit den Gutachtern Ecoda gekommen (nicht gefundene Brutplätze etc.). Auch die von der HGON in Auftrag gegebene Kurzexpertise vom Büro für Faunistik Bernd aus dem Jahr 2017 wies erhebliche Abweichungen zum Gutachten Ecoda auf.Immer wieder mussten Vertreter der Umweltverbände auf Brutplätze hinweisen, die nicht im Gutachten Ecoda aufgezeigt waren. Selbst auf Uhubrutplätze in diesem auch Dichtegebiet des Uhus, die seit Jahrzehnten jährlich besetzt waren, musste unter anderem der Kreisvogelschutzbeauftragte Herr Rockel immer wieder hinweisen. Entsprechendes gilt für den Rotmilan und den Mäusebussard.

Bei dem besagten Horstbaum, an den geklopft wurde, hatten Mitglieder  der HGON und der Naturschutzinitiative an 2 Tagen im März 2018 eindeutige Rotmilan-Anflüge aus sicherer Entfernung beobachten können. Bei einem Kontrolltermin Ende April konnte jedoch kein Besatz festgestellt werden. Egal, ob es sich zum Zeitpunkt der Tat um einen Rotmilan, Mäusebussard, oder um einen unbesetzten Horst gehandelt hat, sind diese Handlungen des Gutachters in keinster Weise zu rechtfertigen.

Die avifaunistischen Untersuchungen der Umweltverbände im Gebiet Lauterbach/ Brauerschwend dauern noch an und werden zu gegebenem Zeitpunkt beim RP Gießen eingereicht.

Für die HGON Vogelsbergkreis

Andreas Wellstein Dipl. Biologe

Ende der Pressemitteilung, die abgesehen von kleinen redaktionellen Verändungen (z. B. Link auf erwähnten Artikel, Einrückungen) im Original wiedergegeben wird.

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